Bootsfahrer Interview
16. Juni 2010
Michael „Mini“ Scharner wird diesen Sommer in den engen Kreis der Fetzysworld Bootsfahrer aufgenommen. Hier bekommt ihr einen kleinen Eindrück von dem sympathischen Youngstar. Ich freu mich auf viele gute Sessions! ride on Fetzy
Name: Michael Scharner
Spitzname: Mini
Wohnort: Wieselburg, Salmsee, Fetzysworld Hombase
Alter: 20
Du warst das erste Mal 2007 bei mir am Boot und ich hab damals schon gesehen, Mann der Junge hat Potenzial und ist schwer motiviert. 2009 stehst du nun am 1.Platz in der Österreichischen Gesamtwertung der Junioren am Boot und auch bei Lift Contests hab ich dich schon am Stockerl gesehen. Erzähl uns nun mal wie es dazu kam!
Begonnen hat alles im Sommer vor 11 Jahren auf der Donau mit dem Wasserskifahren. Freunde von meinen Eltern besaßen einen Wasserskiclub und auch das dazugehörige Boot. Ich war schon immer beeindruckt gewesen davon mit Ski auch am Wasser unterwegs sein zu können und nicht nur am Schnee.
Meine ersten Versuche waren mit weißen Snoopy-Kinderwasserski. Yeaahh. Auf die kann ich mich noch genau erinnern. Die wurden mit einer Schnur zusammengehalten, sodass man bei einem Fehler keine Grätsche machen konnte. Kurz darauf probierte ich auch das Barfuß fahren aus, landete aber letztendlich doch beim Wakeboarden, weil mich die Tricks und Möglichkeiten dort am meisten faszinierten. In dieser Zeit war ich viel fahren und wann immer ein schöner Tag war fuhr ich mit meiner Mom oder Dad an die Donau.
2009 Fetzysworld Base Salmsee
Aus welchem Grund auch immer riss sich das dann nach einigen Jahren ein wenig ein und ich kam nicht mehr soviel zum Fahren. In der Zeit entdeckte ich das Moped bzw. Trial fahren für mich und ich lernte kennen, dass es auch ganz cool ist am Wochenende Party zu machen. Mein Status war derzeit „On Hold“.
Später, im Sommer 2006, motivierten sich ein Freund von mir und ich gegenseitig und wir gingen gemeinsam Waken. Nach einem Jahr hatten wir es satt uns immer den ganzen Stuff ausleihen zu müssen und wir beschlossen beim Testival in Marbach uns unser eigenes Zeug zuzulegen.
Von diesem Zeitpunkt weg bekam ich so einen massiven Motivationsschub verpasst, welcher sich bis heute nicht geändert hat.
Funbox Jetlake Foto by Kevin Blascheck
Eine Bekannte von einem Freund erzählte uns, dass sie öfter in Linz auf der Donau beim Fetzy fährt und wenn wir Lust hätten könnten wir mal mitkommen. Ich konnte mir darunter nicht recht viel vorstellen was uns da erwarten würde. Doch als ich das erste Mal bei Fetzy hinterm Boot hängte war ich von der fetten Welle so gestoked, dass ich jedes mal wieder happy war safe zu landen. Dazumals konnte ich fast keine Tricks und bei der Welle reichten mir so und so normale Wake-to-Wake’s.
Aber ich wollte mich daran gewöhnen und als ich das nächste Mal beim Club in Marbach fuhr sollte die Welle genauso massiv sein, was auch hervorragend gelang. Bald probierte ich meinen ersten Invert, die Backroll, hinterm Boot. Mit Erfolg nach drei Hits. Ich war total zufrieden mit mir und wollte immer mehr neue Tricks. Ich entdeckte auch den JetLake zum Cable fahren. Beim Boot gab es ja die Welle zum wegspringen, doch wie stellt man das am Cable an? Dieser Gedanke beschäftigte mich eine Weile und nach ein paar Versuchen und bombastischen Slams konzentrierte ich mich weiter aufs Boot fahren und nutzte den Cable ausschließlich um ein Gefühl für die Obstacles zu bekommen. Ab und zu traf ich auch dich (Anm.: Fetzy) wieder am Cable und bekam Tipps von dir, welche echt hilfreich waren und heute noch sind. Thx man. So wurde der Kontakt aufrechterhalten.
Hauptsächlich bin ich aber hinter dem Boot unterwegs. Freu mich jedes Mal aber riesig wenn ich zum Cable fahren komme. Ich bin der Meinung, dass beides seine Vor- und Nachteile hat. Boot fahren ist im Gegensatz zum Cable ein wenig teurer, jedoch finde ich, dass man hinter einem Boot als Neueinsteiger das Wakeboarden leichter erlernt als am Cable. Man muss bedenken am Cable startet man immer mit einer bestimmten Anfangsgeschwindigkeit. Am Boot wirst du langsam aus dem Wasser gezogen bis die richtige Geschwindigkeit erreicht ist und du in deinem Flow bist.
2010 Night Shooting Aframe Fetzysworld Salmsee
Dein Boarder Ursprung liegt ja eigentlich im Skateboarden, du hattest ja sogar mal einen Skateshop-Sponsor. Seit wann stehst du am Brett und wie siehts jetzt aus?
Das ist richtig jep. Mit 7 hab ich Rollerskates bekommen und startete meine ersten Versuche. Die hatte ich ein paar Jahre und fuhr ab und zu mal damit, bis ich den Drang nach einem Brett unter meinen Füßen spürte. Drei Jahre später bekam ich dann mein erstes Deck. Die Marke weiß ich nicht mehr. Aber es war von einem richtigen Core-Skateshop und es war ein geiles Gefühl auf einem richtigen Pro-Deck unterwegs zu sein.
Meinen ersten Contest fuhr ich dann mit 11. Ich dachte mir nicht viel und wollte einfach dabei sein und das einmal miterleben und zeigte einfach in meinem Run das was ich konnte. Als der Contest vorbei war machte ich mich auf den Heimweg. Kurz bevor ich das Contestgelände verließ kam der Typ von dem Skateshop in meiner Nähe auf mich zu und fragte ob ich Lust hätte für den Shop zu fahren. Ich sollte es mir überlegen und in den nächsten Tagen im Shop vorbeischauen. Ich überlegte nicht lange, fuhr in den Shop und bekam so meinen ersten Sponsor.
Skatecontest Ybbs
Ich nahm dann regelmäßig an Contests teil und schaffte sogar auch mal einen 2. Platz. Für den Skateshop fuhren mit mir insgesamt 4 Leute. Wir drehten auch sogar zwei Videos die dann im Shop auch immer wieder hergezeigt wurden.
Das mit dem Sponsoring hörte sich dann leider irgendwann mal komplett auf, aus welchem Grund auch immer. Aber ich war weiterhin auf meinem Brett unterwegs und fuhr Contests. Auch heute steck ich mir mein Brett noch regelmäßig unter die Füße und versuche mich immer weiterzuentwickeln.
Snowboard Action von Mini Foto by Stefan Voitl
Doch auch im Winter bist du sehr aktiv. Wie viel Snowboardtage schaffst du im Jahr? Wo kann man dich antreffen?
Wenn die Seen zugefroren und die Donau kalt ist bin ich natürlich mit meinem Snowboard auf dem Berg. In den letzten Jahren waren es immer so um die 40 Tage am Berg pro Saison. Diese Saison kam ich leider nicht auf so viele Tage was glaube ich auch damit zusammenhängt das ich heurigen Winter meinen Präsenzdienst ableistete J
Am häufigsten bin ich am Hochkar anzutreffen. Das ist von mir das am nahe liegendste Skigebiet und bietet mit dem perfekt geshapten Senoner-Park Spaß für jeden motivierten Shredder.
– Das Verrückteste was du jemals getan hast? Als kleines Kind als Schlafwandler in den Blumenstock gepinkelt
– Was brauchst du unbedingt auf einer Party? Gin
– Der perfekte Tag beginnt mit Bluebird und einem Guten-Morgen-Set und endet mit Sunset am See
– Was würdest du einem Nachwuchsfahrer raten? Geht raus fahren so oft ihr nur könnt. Und macht es weil es euch Spaß macht und nicht wegen irgendwelchen anderen Dingen. Das ist die beste Zeit eures Lebens!
– Dein schlimmstes Date bisher? Ich hatte nur gute und das Letzte war das Beste!
– Beste Party auf der du jemals warst? Es war eine Party auf einem Bauernhof. Aber so genau kann ich mich nicht mehr erinnern. Haha
– 3 Songs die du als letztes auf deinen iPod gezogen hast
– Aloe Blacc – I Need A Dollar
– Theophilus London – Humdrum Town
– The Ark – One Of Us Is Gonna Die Young
– 3 Songs die du als letztes von deinem iPod gelöscht hast
Ich lösche nur sehr ungern Songs …
– Erstes Board? Liquid Force Watson 138
– Dein erster Trick? Powerslide. Yeaahhh
– Dein letzter gestandener Trick? Sw Fs 540°
– Dein Lieblingsessen welches du auch selber kochen kannst! Nudeln
– Das beste Mittel gegen einen Hangover Wasser Wasser Wasser
– Dein Lieblings nicht Snowboard/Wake/Skate/Surf… Film The Big Lebowski
– Was hörst du beim shredden? Während dem shredden hör ich keine Musik. Davor und danach chilligen Sound zum relaxen.
– Dein Kindheits-Idol? Andrew Reynolds mit seinen massiven Shifty-Flips
– Dein peinlichstes Erlebnis? Ich vertanzte mich bei der Polonaise meines Schulabschlussballs
– Was wolltest du als Kind mal werden? Bierlieferant
– No friends on powder days? Oh yesss J
– Meine Mama ist die beste, weil sie immer gutes Essen zaubern kann und für mich da ist
– Sport war für mich schon immer das Beste was es gibt
– Was ist dein Lieblingsgetränk? Gin Tonic
– 3 Dinge die du am Boot immer dabei hast:
– Musik
– Sonnencreme
– genügend Sprit um nicht wieder Heimrudern zu müssen
– Wenn du ein Tier wärst, welches würdest du darstellen? Ein kleiner wendiger Vogel
– Was interessiert dich neben dem Sport sonst noch alles? Kochen, Fotografie, Reisen… und Stricken täte ich auch gerne können
– Familie und Freunde sind das Wichtigste