Mutter Natur hat uns wieder einmal gezeigt wie mächtig Sie ist und wie schwach und klein wir Menschen sind. Während ich diese Zeilen schreibe schauen von meinem 8m hohen System 2.0 nur mehr 6m raus. Mit so einer großen Überschwemmung haben wir alle nicht gerechnet. Sonntag morgen lagen die Prognosen von der lokalen Feuerwehr bei ca. 2m Hochwasser in unserem Gebiet. So haben wir in der früh vom Sonntag den 2.Juni statt dem Trampolintraining vom laufenden Camp mal alle alle Sachen ins 4 meter höhere Clubhaus geräumt. Danach hatten wir noch die coolness bis 14 Uhr weiter zu fahren. Die Teilnehmer war noch sehr motiviert und vor allem der große Aframe Slider der normalerweise 20cm zum hoch ollen war ging nun für alle Anfänger super smooth zum fahren, da er statt seinen 1,5m nur mehr 1m heraus schaute.
Erst als dann der Graf Niklas von Salm persönlich vorbei gekommen ist und mir mitgeteilt hat dass wir evtl. die Jahrhundert Hochwasser Marke von 3,5 m sprengen würden und wir zusehen sollten das wir in den nächsten 2h vom See wegfahren sollten, denn ansonsten könnte es sein das wir nicht mehr mit den Autos rauskommen. Erst dann brachen wir das Camp offiziell ab und probierten noch zu retten was zu retten war. Danke hier an alle Camp Teilnehmer (Fabian, Volker und Karsten aus Langenfeld, sowie Rob und Schritzi aus Riol, Holger und seine zwei Kids 11j + 14J aus St. Leon-Rot sowie Hannes und sein Sohn Eric 6J aus Wien) die so verständnisvoll und engagiert geholfen haben beim evakuieren.
Leider konnten wir natürlich nicht alles mitnehmen oder festbinden, und so sind viele Dinge, wie der ganze neue Pavillon (erst zwei Tage zuvor aufgestellt), Getränkeautomat, Rattern Lounge, Liegen, Schaltschränke, etc… den Fluten zum Opfer gefallen. Von den unzähligen Stunden die wir liebevoll in den Garten (die ersten Radieschen und Erdbeeren wären gerade fertig gewesen) und die Infrastruktur gesteckt haben gar nicht zu sprechen.
Aber denk der große Schock und die meiste Arbeit kommt noch wenn die Wassermassen wieder weg sind und alles mit einer dicken Schicht Schlamm überzogen ist. Einziger Trost, der Boden soll danach viel fruchtbarer werden.
Als ich die Hochwasser Opfer im Fernsehen gesehen habe die ihre ganzen Wohnhäuser verloren habe (z.B. bei Muren Abgänge in Tirol) und gerade noch mit dem Leben davon gekommen sind (manchmal leider auch nicht) ist unser Schicksalsschlag noch verhältnismäßig „harmlos“ und kann mit viel Arbeit und Geld wieder aufgebaut werden, aber ein Menschenleben kann mann sich um kein Geld der Welt wieder zurück kaufen.
Ich finde es jedoch schön zusehen wie groß die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt in einer Krisensituation unter einander ist. Alle anderen Meinungsverschiedenheiten treten nun in den Hintergrund und die Leute ziehen gemeinsam an einem Strang. So bin ich auch froh das sich bei mir jetzt schon freiwillige Helfer für einen Wieder Aufbau gemeldet haben, dann alleine ist man so einer Katastrophe ausgeliefert.
Auch die Wasserskilifte in Feldkirchen, Asten und Wien sowie viele Bootschule sind vom Hochwasser betroffen und gerade als Saisonbetrieb trifft es einen doppelt so schlimm. Wo doch jetzt erst das schöne Wetter anfängt und der Sommer voll durchstartet, müssen die Pforten wohl leider noch etwas geschlossen bleiben. Der Jetlake in Feldkirchen weiß aus seiner Erfahrung von 2002 dass die Wassermengen bei ihm bis zu 3 Wochen stehen bleiben. Beim Lift in Wien wurde der Motormasten von der Strömung mit gerissen und auch die anderen Masten drohen zu stürzen.
Ich wünsche allen Betreibern das sich der Schaden in Grenzen haltet und dass Sie so schnell wie möglich den Betrieb wieder aufnehmen können. Ich selbst würde jetzt auch lieber am Wakeboard stehen statt in den Gummi Stiefeln, vor allem da in zwei Wochen das Red Bull Wake of Steel stattfindet (und ich mitfahren darf) Hoffentlich ist das Wasser bis dahin schon soweit zurück gegangen dass wir überhaupt meinen Lift abbauen und dort aufstellen können. Drückt uns die Daumen bzw. wenn ihr das lest ist der Event hoffentlich schon reibungslos über die Bühne gegangen.
Bis bald
Fetzy