Wir schreiben das Jahr 2003. Sylvia die 1,80m große kroatische Wakeboard Meisterin holte uns vom Flugplatz ab. Sylvia und ihre Freunde verbrachten bereits 2 Monate in Bali zum Wellenreiten. Ich hatte bis jetzt nur ein bisschen Beachbreak Erfahrung in Cornwall (UK) und Goldcost (Australien) gesammelt und konnte nicht behaupten dass ich ein guter Wellenreiter war (was sich bis jetzt nicht geändert hat). Trotzdem fuhren Gerry (Gerald Maurer, Masters Worldchamp 2012) und ich ein paar Tage später mit nach Dreamland zu einem Riffbreak. Um die High-Tide zu erwischen brachen wir bereits um 5 Uhr morgens mit dem Moped auf. Vom Ufer sahen die Wellen gar nicht so groß aus und das rauskommen ging auch ganz gemütlich, da wir mit der Crew an der richtigen Stelle raus paddelten und uns die Strömung zu nutze machte. Von der Nähe sahen die 2 Meter hohen Wellen jedoch ganz anders aus und Gerry und ich überlegten ob wir nicht zurück schwimmen sollten. Die Jungs meinten jedoch wir sollen uns nicht anscheißen, immerhin sind wir doch Wakeboard Pros oder nicht? Gerry war so schlau nach der ersten Waschmaschine (Sturz) ans Ufer zurück zu schwimmen, ich wollte es jedoch wissen und probierte es ein zweites mal. Bereits angeschlagen vom ersten Sturz und dem vielen Paddeln wurde der zweite Sturz für mich zum Todeskampf. Ich hatte die Kraft der Wellen unterschätz, die Leash mit der ich zum Surboard verbunden war zog mich in die Tiefe und mir kam es vor wir Minuten. Gerade noch rechtzeitig aufgetaucht um einen Atemzug zu erhaschen kam bereits die nächste Welle auf mich zu….
Meine weiteren Wellenreit-Erfahrungen in den nächsten Jahren auf den Philippinen oder Portugal blieben zum Glück weniger dramatisch aber auch nicht mächtig spektakulär. Um so mehr finde ich jetzt so viel Freude am Wakesurfen hinterm Boot. Kein Paddeln, kein Salzwasser und keine gefährlichen Riffs auf deinen man sich aufschlitzen kann. Wakesurfen ist echt purer Luxus und dass beste ich kann es direkt vor der Haustüre machen, was in unsern Breitengraden ja nicht so leicht ist. Als alternativen gäbe es dann noch Riversurfen oder Bungeesurfen was jedoch auch nicht so ohne Risiko und Aufwand ist.
Wer wirklich noch nie was vom Wakesurfen gehört haben sollte, hier ein paar Infos: Das Boot fährt je nach Beladung ca 17 km/h, der ganze Ballast wird auf eine Seite gebracht und bildet eine so große Heckwelle auf der man ohne Leine wie ein Wellenreiter surfen kann. Man unterscheidet zwei Stil Richtungen, nämlich Surfstyle und Skimstyle. Beim Surfstyle sind die Boards etwas dicker und haben mehr Auftrieb. Die längeren Finnen geben mehr Führung, das Board ist schneller und mann kann höhere Airs springen. Die Skimboards sind viel dünner und mit ihren kleinen Finnen lassen sich viel leichter Skateboardartige Tricks performen wie Shuvets, Bigspins, 360s und Co.
Bereits 2005 im ersten Jahr hatten wir einen Wakesurfer im Verleih. Der Anklang war damals mittelmäßig, wir sind vielleicht 10% im Wakesurf Modus gefahren. In den letzten Jahren ist die Nachfrage jedoch sehr stark gestiegen. Mittlerweile nutze wir das Boot bei mir in der Schule zu 90% zum Wakesurfen. Natürlich kommt verstärkt dazu das wir seit 3 Jahren auch den Lift (System 2.0) haben. Aber hab`s auch schon von vielen anderen Schule oder Privat Bootsbesitzer gehört dass sie Ihre Boot nun überwiegen zum Surfen im Betreib haben. Was auch nachvollziehbar ist, denn Aufgrund des geringen Verletzungsrisiko, dem schnelle Erfolgserlebnis und der gesellige Atmosphäre am Boot
spricht es wahrlich ein breites Publikum an. Wake surfen ist ein Sport für Jung und alt und wer einmal die Welle gesurft versteht den Suchtfaktor. Sehr stolz bin ich auch auf meinen Bootsfahrer Froanz und Stammfahrer dem Günther Korneder alias Absolut Kongo die letztes Jahr in ihren Klassen bereits einen European Tourstopp gewonnen haben und 4ter bei der WM geworden sind.
Auch die Boot Industry hat sich an diesen Wakesurf Boom angepasst. So bieten nun seit heuer viele Bootshersteller ein eigenes Surfsysteme an. Die ersten dieser revolutionären Erfindung waren Malibu Boats mit ihrem sogenannten Surfgate.
Damit kann man auf Knopfdruck bin in Sekunden von der linken auf die rechte Welle wechseln. Kein lästiges Gewicht umladen mehr, nicht einmal die Personen am Boot müssen sich umsetzen und mann kann sogar während der Fahrt von der linken in die rechte Welle surfen. Es ist wirklich traumhaft, ich persönlich bin mehr als begeistern vom Surfgate bei unserem neuen Malibu Wakesetter.
Muss gestehen, das Wakesurf Fieber hat mich heuer erwischt und so kommt es dass wir am 27.Juli einen European Wakesurf Tour Stop bei mir am Salmsee ausrichten evtl. wirds sogar einen World Tour Stop wo man sich dann für die WM in Las Vegas am 28. September qualifizieren kann. Aber da sind wir gerade dran, mal schauen…
Also wer`s noch nicht probiert hat und wenn ich euch jetzt etwas Lust gemacht habe, wünsch ich euch viel Spaß bei eurer ersten Wakesurf Session.
Bis zum nächsten Mal!
Fetzy