Backroll to revert
Die große Frage beim Erlernen des ersten Inverts ist: „Raley oder Backroll?“ Ich rate immer zur Backroll. Man braucht nicht soviel Höhe und dementsprechend keine so eine schnelle Anfahrt. Dadurch hat man mehr Zeit beim Absprung, die Wasseroberfläche ist weicher, man kann sich leichter seinen Kicker in die Wasseroberfläche graben und die Fehlversuche sind schmerzfreier! „To revert“ bedeutet nichts anderes, als dass man noch einen fs 180 dran hängt… so gibt es auch eine Frontflip to revert. Grundvoraussetzung: Eine saubere SW TS Landung!
Anfangs ist Nick nach der Kurve etwas nach innen (TS) gezogen, um keine Geschwindigkeit aus der Kurve mitzunehmen. Er fängt jetzt langsam und mit wenig Druck an, seinen Turn nach außen einzuleiten. Der Druck wird größer, die Ellbogen winkeln sich ab (Bild 2) und kommen etwas näher an den Körper heran. Dadurch bekommt er eine bessere Statik und mehr Kontrolle über das Board. Das Board steht nun komplett quer gegen die Fahrtrichtung (Bild 3). Auch die Nose taucht hier in die Wasseroberfläche ein, man sieht das am Wasser, das an Nicks vorderem Bein hoch spritzt. Wir haben nun maximalen Widerstand, Nicks Oberkörper und Arme geben dem starken Zug nicht nach, mit Kraft und Körperspannung stemmt er sich dagegen. Nick löst jetzt mit dem hinteren Bein aus, er drückt es durch, somit stellt sich das Board auf, wie eine Rakete zeigt die Nase jetzt in Richtung Himmel (Bild 4). Das Board gräbt sich seine eigene Abschussrampe ins Wasser. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, die aufgebaute Energie frei zu lassen, der Oberkörper stemmt sich nicht mehr dagegen, sondern schnalzt nach vorne in die Höhe. Wie eine aufgezogene Steinschleuder, wenn man sie loslässt. Die Körperdrehung nach rechts geschieht fast wie von alleine. Man sieht sehr gut, wie schön Nick seine Arme angewinkelt hat (Bild 5). Jetzt ist er am höchsten Punkt, er befindet sich in totaler Rückenlage (Bild 6) – deswegen wohl – der Name Backroll. Um die „to revert“ Drehung einzuleiten, zieht er die Hantel mit beiden Händen zur hinteren Hüfte, dadurch kommt diese Seite automatisch nach vorne. Nick hat jetzt Sicht auf die Landung. Es ist noch genügend Zeit. Er bremst seine Flip Rotation, indem er dem Zug nachgibt und seinen linken Arm streckt. Außerdem lässt er die linke Hand los, um seine fs Rotation nicht zu blockieren. Die Hantel wird nach unten zur Hüfte gedrückt, um den Oberkörper wieder in eine aufrechte Position zu bringen. Die Beine werden fifty-fifty belastet! Körpermitte befindet sich über dem Board-Mittelpunkt. Nun beugt sich Nick mit der Körpermitte etwas über seine Zehen, um die Belastung auf die toeside Kante zu bekommen und nicht nach hinten weg zu kippen.
Rider: Nick Davis (UK), Date: April 2007, Location: CWC Philippines, Text und Fotos: Daniel Fetz
Diese Trickbeschreibung wurde im European Wakeboarder Magazin 2007 veröffentlicht.