„Nachdem die Wakeboardsaison 2006 ihre wettermäßigen Höhen und Tiefen hatte, Karibikfeeling in den Monaten Juni/Juli, dann der Wintereinbruch im August(auf der Zugspitze fielen zeitweilig über Nacht bis zu 20cm Neuschnee), fand am 09. & 10. September noch ein Wakeboardcamp beim legendären Fetzy, am wunderschönen Jetlake bei Feldkirchen/Oberösterreich statt.
Die Vorraussetzungen waren perfekt, das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite, wie schon zur Fußball WM durch Kaiser Franz bestellt, brachte der Papst auf seiner Reise nach Bayern, das Hoch Ismail im Gepäck mit und der Jetlake, diesjähriger Austragungsort der Wakeboard WM, wartete mit einem Setup auf, welches nur an wenigen Anlagen zu finden ist.
Zu Beginn gab es eine theoretische Einweisung in das Wakeboarden, in der Fetzy für die Beginner die Basics erklärte, wie beispielsweise die Grundstellung auf einem Wakeboard und für die Fortgeschrittenen den Bewegungsablauf bei einer Backroll. Alle hörten aufmerksam zu, brannten aber schon darauf, bei herrlichstem Sonnenschein das spiegelglatte Wasser zu entjungfern.
Nach einer 10 minütigen Erwärmung konnte es nun endlich los gehen, man fuhr sich erstmal ein, prüfte den Zug der Anlage auf Inverttauglichkeit und machte den Speedcheck für die Anfahrten auf die Obstacles. Jeder wurde von Runde zu Runde vertrauter mit dem Setup und stickte die Tricks, die jeder für sich schon sicher konnte.
Fetzy half den Frischlingen beim Erlernen des Starts, erklärte wie man um die Umlenkrolle ohne Sturz kommt und machte es sich danach im Sessel an der Startgeraden bequem. Nicht um den Hangover vom Vortag abzubauen(er hatte keinen, obwohl bei Ihm gerade ein paar Australier auf Ihrem Europtrip Stopp machten), sondern um sich dem Geschehen auf dem Wasser hinzugeben.
Denn die meisten wurden nun mutiger und versuchten sich an neue Tricks oder dem Ausbau des persönlichen Styles, hierzu filmte Fetzy alle Protagonisten und erklärte auch gleich nach einem Sturz, was schief ging und wie man es besser macht.
Nach einer 3 stündigen Session, war eine Pause mit Videoanalyse angesagt, auch hierfür bietet der Jetlake alles was man braucht. Einen riesigen Fernseher mit Anschlüssen für Cam und Laptop, einer kuscheligen Sitzecke und gleich um die Ecke ein leckeren Imbiss um Essen und damit Energie für die nächste Session zu bekommen.
Zur Videoanalyse und der Auswertung später mehr, jetzt ging erstmal der Fetzer auf das Wasser und nutze die feinen Bedingungen um auch mal abzurocken. Und wer schon mal die Möglichkeit hatte, ihm dabei zuzuschauen, der weiß wovon ich rede.
Seine Skills am Cable, auf Kicker und Slider sind sick, auf der Funbox machte er einen massiven Transfer to fs 270° und auf der Pussy Box gab’s unter anderem einen fs900 mit anschließendem 360 out.
Nach soviel Impressionen, waren alle Teilnehmer für die nächste und letzte Session des Tages hoch motiviert und begaben sich Richtung Startterminal.
Hier sei erwähnt, dass das ganze Wochenende, trotz des Traumwetters, die Wartezeiten am Lift sich auf maximal 10min beschränkte. Wenn ich an die Wonnemonate zurück denke, wo eine halbe Stunde Gang und Gebe war und es eventuell auch noch durch schnelle Runden für die Pommesrutscher sich die Wartezeit schnell mal auf mindestens eine Dreiviertelstunde hochschraubte, war das eigentlich kein Warten, sondern eher mal ein kurzes Ausruhen bevor man weiter shreddern konnte.
Während der Session begab sich Fetzy mit der Cam Richtung Kicker am Ende der Startgeraden und filmte nun von dort aus. Jeder mobilisierte die letzten Reserven und schmiss sich ordentlich über den Kicker. Bei Sturz gab es die Sofortanalyse vom Coach und dann wieder schnell zum Start um weiter zu üben.
So nach und nach ließen bei jedem die Kräfte und Konzentration nach, einige gaben sich das volle Programm bis gar nichts mehr ging, andere wussten wann Schluss ist um sich nicht zu verletzen. Es folgte ein reger Erfahrungsaustausch untereinander, welches mit umziehen und einpacken verbunden wurde.
Anschließend ging es zum Herrn Fetz nach Hause um Quartier für die Nacht zu beziehen und um zu Abend zu speisen. Die Übernachtungsmöglichkeiten dort schienen schier unbegrenzt zu sein, da der Familie Fetz 3, der vorhandenen 6 Wohnungen zur Verfügung stehen, allerdings kommt man bei einer Gruppe von 12 Leuten schon an die Grenzen der Aufnahmefähigkeit, so dass einige Leute sich in der nahen Pension Franz Baumgartner zum Nächtigen nieder ließen.
Das Abendmahl wurde von Mama Fetz persönlich angerichtet, es gab leckere Käsekrainer, Fleisch und diverse Salate. Papa Edwin ließ es sich nicht nehmen, das Mahl mit guten Witzen zu einem einmaligen Erlebnis werden zu lassen, einmalig auch darum, weil letztendlich 14 Leute in der Küche zum Essen Platz fanden(Neuer Rekord!).
Als jeder wieder gestärkt war ging es ins Fetzyreich zur Videoanalyse, Bier und Chips. Bei der Auswertung ging Fetzy auf jeden noch einmal ein und erklärte in Wort und Gestik jedem einzelnen, woran es noch hapert und wie man dem entgegen wirkt. Hier merkte man, dass er schon einige hundert Coachings hinter sich hat, da er wirklich alles präzise auf dem Punkt analysierte.
Im Anschluss zeigte er uns einige Wakevideos, unter anderem ein sehr abgefahrenes von thailändischen Ridern. Die Jungs hauen sich über Obstacles, oder wie wir im Camp sagten, Obstkisten(da Slider und Kicker nur aus spärlich Holzlatten bestanden) drüber, in einer Athletik und das immer ohne Helm und teilweise sogar ohne Westen, das es gar nicht geht. Während der Videosession kamen noch Rider aus Graz, die parallel am FetzyBootsCamp teilnahmen und füllten Fetzy Wohnzimmer auf knapp 20 Leute(Auch ein neuer Rekord!).
Tag 2 des Camps begann auch wieder mit Kaiser- (oder anders formuliert) Papstwetter vom Herrn und dem Trockentraining auf dem Trampolin im Garten der Familie Fetz. Hier gab Fetzy auch eine kleine Einweisung und dann durfte sich jeder ausprobieren. Geübt wurden Bewegungsabläufe von Inverts und Spins. Als die Trampolinaktion beendet war, jeder war auch vorübergehend etwas ausgepowert da Trampolin hupfen schon anstrengend ist, ging es wieder Richtung Jetlake.
Als erster ging Fetz mit dem Wakeskate auf die Obstacles los und zeigte auch hier sein Können. Er zog fette Airs über den Kicker, einen sehr stylischen Fs Lipslide und einen Bs 540 mit Handlepass durch die Beine auf der Pussy Box und verzückte uns und das Publikum am See.
Wir begannen auch mit den erstens Runs und wie schon am ersten Tag, coachte und filmte Fetzy vom Rand aus. Mittags gab es eine weitere Videoanalyse und danach übten wir, was uns der Fetz gepredigt hat. Und siehe da, jeder hatte in irgendeiner Art und Weise einen Fortschritt, sei es mit Inverts, auf Slider und Box oder dem Kicker, am Ende des Tages zu vermelden.
Körperlich ausgepowert aber voll gestoked vom Wochenende, beendeten wir am Abend das Camp am Jetlake. Mit vielen neuen Informationen und Erfahrungen traten wir schweren Herzens die Heimreise gen München an. Jeder wäre gerne noch einige Tage dort geblieben und hätte weiter trainiert, aber alles hat ein Ende…(außer die WurschtJ)
Fetzy hat ein offenes Ohr für (fast)alles und jeden und Ihr könnt Ihn über mehrere Wege erreichen, zum einem gibt es die Ol´skoolsite www.fetzyonboard.com und zum anderen www.fetzysworld.com.
Unser Dank geht an Fetzy und seiner Familie für die herzliche Aufnahme und Bewirtung, das so professionell geführte WakeCamp, welches ich Euch nur wärmstens empfehlen kann und die geile Zeit am Jetlake und in Gramastetten!
Danke auch an die Leute und Rider vom Jetlake!
Keep rockin
Text & Photo
Andreas Mohaupt
www.andreasmohaupt.com