Auch wenn es beim diesen Thema nicht ums Wakeboarden geht, möchte ich dieses Erlebnis mit euch teilen. Indirekt haben die meisten Wakeboarder vermutlich auch einen Bezug, denn das Snowboarden und Wakeboarden eine innige Verbindung eingeht, dass kann wohl niemand leugnen.
In unserem Freundeskreis redeten wir schon Jahre davon endlich einmal Heliboarden zu gehen. Doch schlussendlich kam alles ganz kurzfristig.
Ausschlaggebend war ein einziger Abend bei Freunden wo uns ein anderer Kumpel eine Diashow von seinen Heliboard Erlebnissen zeigte. Wir löcherten ihn nur so mit Fragen,und die Antworten und Geschichten aus erster Hand fesselten uns so, dass wir 6 Wochen darauf bereits im Flieger saßen. Von den anderen Jungs konnte sich keiner mehr so kurzfristig Urlaub nehmen, so kam es, dass wir nur zu zweit die Reise bestritten: Madl – Martin Fabian – FW Haus und Hof Fotograf und extrem motivierter Snowboarder und ich.
Neben Kaukasus, Kirgisistan, Usbekistan, Alaska & Co viel bei uns die Entscheidung aufgrund der persönliche Empfehlung aber auch den Fakten eindeutig auf CMH (Canadian Mountain Holiday). CMH ist der Erfinder des Heliskiing und existiert seit 49 Jahren. 11 CMH Lodges sind in einem Gebiet in British Columbia verteilt, welches so groß ist wie die Schweiz. Dort befinden sich so viele Berggipfel, dass nicht einmal alle Namen haben. Etwas Patriotismus hat uns auch angezogen, den CMH wurde von Hans Gmoser aus unsere Heimatstadt Linz gegründet und lief bis vor seinem Tod vor 10 Jahren als Einzelunternehmen auf ihn.
Mittlerweile beschäftig CMH mehrere hundert Bergführer, fast 30 Helikopter, 44 Chef Köche und wird jährlich von 7.000 Gästen besucht da alle den berühmten kanadischen „Champagne Powder“ lieben.
Die Erfahrung, das Konzept aber auch der Preisvergleich haben uns überzeugt. Ganz egal wo du schaust, auch bei anderen Anbietern, im Schnitt kann man pro ganzen Tag am Berg mit 1000 € rechnen, inklusive: Unterkunft, Verpflegung, extra Flughöhen und Airport Transfer. Der Flug von München Canada mit 530 € fällt da nicht mehr stark ins Gewicht.
Wir haben uns für das kleinste Packet von 4 Tagen entschieden, weitere 6 Tage investierten wir in einen Roadtrip. Effektiv verbrachten wir dann 3,5 Tag mit dem Heli am Berg, täglich von 9 bis 16 Uhr und es war mehr als ausreichend, den danach fühlt man sich schon ein bisschen angeschlagen und mann kann es vielleicht auch nicht mehr so genießen plus das Verletzungsrisiko steigt. Das ist auch der Grund warum ich meine Wakeboardcamps nie länger als 4 Tage anbiete.
Wir legten täglich zwischen 12 und 14 Flüge/Runs hin. Davon hatte ein Run zwischen 400-1000 Höhenmeter und pro Tag machten wir gesamt immer zwischen 6.500 und 8000 Höhenmeter. Also ganz schön was und die vielen Kniebeugen die ich zuhause als Vorbereitung gemacht habe, haben geholfen.
Obwohl es schon 2,5 Wochen davor nicht mehr geschneit hat, kamen wir immer noch in den Genuss von fluffigen Powder, natürlich war er nicht mehr so tief wie wenn es frisch 1 Meter runter haut, was es davor nämlich auch innerhalb 2 Tagen gemacht hat, aber dafür war die Lawinenwarnstufe nicht mehr sehr hoch und wir konnten auch sehr steile und sonst gefährliche Hänge fahren. Falls aus wettertechnischen Gründen wirklich nicht zum Fliegen geht ist CMH auch einer der wenigen die einem alles zurück erstatten.
Das Terrain war sehr abwechslungsreich, meist landen wir am Gletscher und fuhren runter bis in den Wald. Anfangs waren wir mehr auf die Gletscher Runs heiß, aber später kamen wir auf den Geschmack von den Herausforderungen eines guten „Tree Runs“ mit Cliffs und Pillows.
Auch wenn wir 10 Leute in der Gruppe waren, es war immer genügend Platz für jeden seine eigene Line zufahren, die Spots sind so weitläufig. Wir haben meist sogar gewartet bis die anderen unten waren und danach sind wir los geprescht… ganz nach dem Motto: „Wer bremst verliert!“
Wir hatten täglich einen neuen Bergführer vom Neuseeländer bis zum urigen Bayern. Jeder in der Gruppe war mit einem eigenen Funkgerät ausgerüstet und natürlich dem nötigen Lawinenequipment. Sogar Powdersnowboards oder Ski hätte man inklusive ausborgen können. Was vermutlich besser gewesen wäre, denn unser Snowboardbag ist bis heute noch nicht von KLM angekommen.
Was uns auch extrem geflasht hatte, war das super luxuriöse Lodging. Die vier köpfige Küchen Mannschaft angeführt von einem Japanischen Chefkoch hat uns täglich mit mehr gängigen Menüs verwöhnt. Zu Mittag wurde sogar eine Verpflegung in einem eigenen Proviant Helikopter nachgeflogen. Da muss man schon aufpassen das mann nichts zulegt, umsonst gibt es nicht die Rede vom „Heli Belly“.
Die Gothics Lodge wurde einmal für Mienenarbeiter errichtet und ist jetzt wohl nicht mehr wieder zu erkennen. Ausgerüstet mit Sauna, Whirlpool, Kletter- & Fittnessraum (in der morgendliches Streching und Warmup mit einem Fittnestrainer am Programm stand), Bar, Shop, Spielraum, Massage Spa, Lounge mit Kamin, etc…).
In den 10 Tagen in Kanada habe ich einige parallelen zu Österreich entdeckt. Angefangen von der schönen Landschaften mit den Bergen und Seen, den freundlichen Menschen, der geringen Kriminalität, bekanntlich sperren die meisten Leute hier nichtmal die Haustür zu, bis hin zu den Farben der Nationalflagge 😉
Könnte mir gut vorstellen das es nicht das letzte mal war. Das nächste mal evtl. in einer größeren Gruppe, im besten Fall so, dass mann sogar einen Heli voll kriegt, dann kann mann noch besser die Vorlieben (Terrain, Steilheit, Geschwindigkeit,…) mit dem Guide absprechen.
Also wer motiviert ist, auch diese Investition zu tätigen, und nicht ganz unbeholfen am Snowboard steht, schreib mir eine Email an info@fetzysworld.com, vielleicht kriegen wir ja einen „Wake Heli“ zusammen.
Auch wenn die Kosten kein Pappenstiel sind, sie sind es alle mal wert. Da verzichte ich persönlich lieber auf den jährlichen Wertverlust eines Neuwagens, fahre weiterhin einen Gebrauchtwaagen aber gönne mir dafür alle Jahre mal einen Helitrip.
Wünsche euch einen schönen Start in die Saison.
Euer Fetzy
ps.: Mehr Impressionen in folgendem kurzen Clip: https://vimeo.com/87999038