Nach langer Zeit flog ich es diesen Winter wieder einmal nach Thailand. Diesmal stand ein gemeinsamer Urlaub mit der Familie im Vordergrund. Trotzdem schaffte ich es ein paar mal an einen Wakepark und habe für euch hier meine Erfahrungen zusammen getragen.
Wir entschieden uns die meiste Zeit unserer vier Wochen in Phuket zu verbringen. Für 430 € bekamen wir bereits ein Mietauto für drei Wochen, welches das Reisen sehr flexible und bequem machte. Phuket befindet sich ca. 1 Flugstunde südlich von Bangkok, kosten ab 60 € pro Person. Wer neben Wakeboarden auch noch andere Aktivität machen will wie Schnorcheln, Tauchen, Kiteboarden, ab Mai auch Wellenreiten, Flowboarden, Klettern, Hochseilgarten, Gokart, Paintball, Waterpark, Aquarium, Schmetterlings Garten, Shopping Zentren, Parties u.v.m. ist auf Phuket genau richtig. Die Insel ist sehr groß, so braucht man ca. 1,5 Stunden mit dem Auto von der Nord- zur Südspitze. Trotz dessen das Phuket die Touristen Hochburg von Thailand ist waren wir überrascht noch einige sehr verlassene und schöne Strände vorzufinden. Unser Geheimtipp hier Nai Yang gleich in der Nähe vom Flugplatz (nordwestlich) oder Nai Harn (südwestlich). Dann gibt es rund um Phuket unzählige Inseln die schnell mit der Faire oder einem Speed Boot zu erreichen sind. Bei den Verkaufsschlagern wie James Bond Island oder Maya Bay (Der Film: The Beach) darf man sich halt nicht wunder über einen Massenauflauf vor allem zwischen 10.00-16.00 Uhr.
Mittlerweile gibt es alleine in Phuket gleich drei verschieden Wakeparks. Seit einem Jahr ganz neu im Nord gleich neben dem Flugplatz der International Wakepark. Eine sehr hohe Anlage derzeit jedoch leider erst vier standard Obstacles (Rixen) drinnen, anscheinend sollen drei weitere bald kommen. Besitzer ist ein Japaner.
Dann etwas im Süden bei Katu der Phuket Wakepark. Diese alte Anlage würde vor einigen Jahren von Russen aufgekauft und in einen Sesitec 6 Mast Anlage umgebaut. Mir persönlich ist sie jetzt etwas zu kurz und hektisch, eine 5 Mast anlage hätte meiner Meinung nach gereicht. Insgesamt gibt es dort 13 Features die meisten von Unit, teils ein bisschen weit draußen positioniert und hart zum anfahren. Die Infrastruktur vor Ort ist sehr gut. Es gibt einiges, vom Kinderspielplatz, Restaurant, Shop bis zum Floating Swimming und Fitness Geräte. Jedoch sind dort immer sehr viel Anfänger und es ist meist zum Anstehen. Die Atmosphäre ist nicht besonders familiär und es hat einen extrem großen Russen und Koreaner Anteil. Ebenfalls vor Ort ist ein kurzer und niedriges Sesitec System 2.0 ohne Feature, dieses ist extra zu bezahlen. Anbei ein Bild von meinem erste Besuch 2003 wo das einzige Feature ein umgekipptes Ruderboot war. Beim letzten Besuch 2007, war es bis auf zwei krasse Holzkicker auch nicht besser mit den Obstacles.
Mein persönlicher Favorit war mit Abstand der Anthem Wakepark, fünf Minuten vom Bang Tao Beach entfernt. Gegründet von einer Crew von Leuten (Thai, Singapore, UK und Austria) denen es beim Phuket wakepark nicht mehr so gut gefallen hat, spürt man hier das es ein Platz von Rider für Rider ist. Faszinierend ist auch wie schnell die Umsetzung erfolgt, im Jänner 2012 wurde beschlossen eine eigene Anlage zu bauen, im Juni 2012 hatten sie den See, im September 2012 wurde mit dem Bau begonnen und im Dezember 2012 wurde bereits der Betrieb auf genommen.
Anthem Wagenpark versprüht wahrlich eine familiäre Atmosphäre, das wusste ich sofort als der Chef am ersten Tag mir und andern Fahrern gleich seinen selbst gebackenen Vollkorn Bananen Kuchen angeboten hat.
Die Infrastruktur ist vielleicht noch nicht so gut ausgebucht wie beim Phuket wakepark. Es gibt keine Kinderspielplatz oder Swimming pool aber dafür finde ich das Fahren auf der Anlage besser. Die Anlage dreht nach links, also für regular Fahrer optimal. Der Zug ist besser, die Anlage es etwas länger und man hat mehr Platz für Air tricks oder zum chillen.
Wenn man bedenkt dass alle 13 Features sind selbst gemacht sind sind sie echt in einem guten zustand und vor allem es sind auch ein paar anspruchsvolle und einzigartige Sachen dabei, mir haben die zwei handrails am meisten Spaß gemacht.
Jeder der eine Karte hat kann kostenlos das System 2.0 benutzen. Die Wartezeiten am Lift sind sehr gering und man trifft viele gute Fahrer. Wer will kann auch ein Coaching buchen bei dem sympathischen Lior Sofer aus Israel, der amtierender IWWF Weltmeister ist. Lior ist zum zweiten mal den ganzen Winer dort, dieses Mal sogar bis April. Sehr geil war auch, ihm abends bei einem kalten Bier zuzusehen wir er alleine seine Runden dreht und schon mal Tricks raus haut wie grabbed Heartattack (Sbend + backside 360 handle pass) oder Raley 720.
Zurück in Bangkok habe ich es leider nicht mehr an den Thai Wakepark geschafft, dieser hat ja ein super sickes feature set up und loads of world class riding. Aber ist mit 40-70 min, je nach Verkehr vom Zentrum oder der Kao San Road (Backpacker Viertel) ja auch ein bisschen ab vom Schuss und es soll ja auch immer sehr viel los sein. Wir haben uns dann noch zwei schöne Tage im Baijoke Sky Tower gegönnt das höchste Gebaute in Thailand und mit dem Preis von 130 € pro Nacht für die 60m2 Suit auch leistbar.
Kann Thailand nur jedem zum Reisen empfehlen, westliche Standards vermischt und unberührter (nicht kolonialisierter) Asiatischer Kultur. Ich persönlich hab dort schon viel Zeit verbracht, (3 Winter als Wakeboard Lehrer dort gearbeitet) und muss sagen es ist immer wieder schön.
Grüße zurück aus dem verschneiten Österreich