Norwegen
Beim diesjährigen Wakeboard Judging Seminar, welches zum Saisonauftakt in Wien stattfand, lernte ich zwei Jungs aus Norwegen kennen. So kam es, dass ich von 6.-9. September als Judge zu den Staatsmeisterschaften nach Norwegen eingeladen wurde.
Bereits im Flieger merkte ich, dass keine Wolken mehr am Himmel sind und die Sonne wunderbar schien. Es war schönstes Wetter, währenddessen zuhause eine Kalt Front mit Regen (10 bis 15 Grad) herrschte! Also halb so schlimm, dass ich meine Snowboard-Jacke zu Hause ließ.
Angekommen in Oslo, holte mich wie vereinbart Trond vom Flugplatz ab. Zuerst ging es in die Stadt, wo ich gleich eine kleine Sightseeing Tour bekam! Auf der Fahrtreppe zur U-Bahn Station fühlte man sich wie in einem Raumschiff.
Die Straßen waren voll mit Menschen obwohl es ein normaler Donnerstagnachmittag war.
Der Königs Palast hatte dieselben witzigen Leibwächter wie in London.
Dann gab es da noch diesen wunderschönen Park, der für seine außergewöhnlichen Steinskulpturen bekannt istà Die Skulpturen stellen ausschließlich nackte Körper dar.
Die Universität war ein architektonisches Meisterwerkà so viel Glas und Licht macht das Lernen bestimmt gleich viel angenehmer. Die unzähligen Kugellampen, die von der Decke hängen, schmücken die ebenfalls sehr bekannte Bibliothek.
Unsere letzte Station führte uns am großen Hauptplatz vorbei .Dieser Eisen-Tiger war zwei Meter hoch, jedoch nicht zu hoch für mich und ich ließ es mir natürlich nicht nehmen ihn zu besteigen.
Natürlich blieb ein anständiges Souvenir nicht aus und ich besorgte mir diesen super stylischen Norweger Strickpullover. Welcher gleich am ersten Tag nach der Heimreise seinen Auftritt bei MTV Hot Sports hatte.
Wir fuhren weiter in Richtung Lift, welcher zwei Stunden süd-westlich von Oslo liegt, genauer gesagt in Norsjo (www.norsjo-kabelpark.no)! Am Weg brach die Dämmerung ein und der Himmel malte uns ein Bild, was ich noch nie zuvor gesehen hatte. Kein Wunder, denn wir befanden uns ja auch nur zehn Stunden südlich vom Nordlicht! Erst am nächsten Morgen, als ich aus meiner Hütte guckte, sah ich den Spot im Hellen. Es war eine wunderschöne Kulisse! Der See war riesig und umringt von Bäumen, Felsen und Hügeln. Der Lift war in einer völlig abgetrennten Bucht, voll gespickt mit Obstacles (Kicker links und rechts, Flatbar, Funbox, A-Frame und der Whale Slider)! In der Mitte befand sich sogar eine Holzbarriere, um die Wellen von den Ridern auf der anderen Seite abzuhalten.
Mehrere Terrassen voll mit Wohnwägen ziehen sich um die Hälfte der Bucht. Der Camping Platz Norsjo ist einer der größten und schönsten in dieser Gegend. Der Lift wurde erst 2003 dazugebaut.
Meine Holzhütte war sehr gut ausgestatten, neben Herd, Ofen, Abwasch und Geschirr, befand sich dort sogar ein Geschirrspüler. Mit zwei Stockbetten und einer Couch, bietet die Hütte Platz bis zu drei Personen.
(Aussicht von meiner Hütte um acht Uhr morgens, der Cabel ist links zu sehen )
Die Krönung ist dann noch die fette X2, die sich direkt am Lift befindet. Dieses Boot bekam Trond von seinem Großvater gesponsert, eher dieser verstarb. Welch ein Mann! Möge er in Frieden ruhen.
Im Gegensatz zu Österreich, benötigt man in Norwegen natürlich keinen Bootsschein, geschweige den eine Bootsnummer oder Konzession. Trond darf mit seinem Boot so ziemlich überall rumheizen, und es gibt wunderschöne Spots.–> vor allem in den Flüssen, die in den See münden..
Der Contest!
Als Ankündigung für den Contest wurden Flyer und Poster gedruckt. Und nun ratet mal, welcher Internationaler Gast Rider darauf groß angekündigt worden ist? Richtig, ist nicht zu übersehen… was…!
Für alle Teilnehmer gab es ein T-Shirt und einen Hoddie. Es sind um die 50 Rider gekommen, die in vier Kategorien starteten (Open Men & Women sowie Junior Men & Women). Eine schöne Teilnehmerzahl, wenn man bedenkt, dass es nur zwei Lifte in ganz Norwegen gibt. Bei den letzten Staatsmeisterschaften sollen sogar über 80 Teilnehmer gewesen sein. Doch dieses Mal fand zur gleichen Zeit Kite-Contest statt.
Viele von den Rider hatten einen sportlichen Hintergrund. So hatten wir Profi- freeskier, -snowboarder, -langläufer, etc… und sogar der norwegischen Boxmeister war im Startfeld. Am Freitag gegen 18.00 Uhr, fingen wir gemütlich mit dem Obstacle Contest an. Zwei Läufe, der bessere zählt, ohne Semifinale. Gegen 21.00 Uhr hätte ich jemanden am liebsten meine Camera und Blitz in die Hand gedrückt und wäre selbst gefahrenàdenn der Himmel war wieder wie verzaubert und perfekt für ein Fotoshooting.
Am selben Abend gab es noch ein super Catering für alle Rider und meine Duty Free Flasche (Captain Morgan) kam zum Einsatz und fand guten Anklang. Für den harten Kern der Truppe ging es bis fünf Uhr morgens. Folgendes Bild spiegelt sehr gut meine Sichtweise zum derzeitigen Zeitpunkt.
Am Samstag 9 Uhr morgens – Frühstück, 10 Uhr Plannung und Besprechung des Wettkampf Modus (Heats, etc…) 11 Uhr Riders meeting (Erklärung der neuen EAME Rules, etc…)! Anschließend von 12.00 bis 16.00 Uhr Qualifikation, Tom, Trond und ich verließen vier Stunden lang unsere Judging Plätze nicht.
Danach gingen wir drei, hart verdient, selbst eine Stunde aufs Wasser. Thomas schnappte sich meine Camera (ohne Watercase) und ging bis zum Hals ins Wasser. Man kann an den meisten Stellen stehen und kommt somit ganz gut an die Obstacles ran. Ich bangte jedoch ein bisschen, denn das letzte Mal auf den Philippinen killte Marc Shuster bei so einer Foto Aktion meine Kamera!
17.30 klemmten wir uns wieder hinter Stift und Papier und das Finale ging los! Das Level war durchaus anspruchsvoll, die besten Tricks waren Mobe, einige to blind Kombinationen und off axis 540 und dicke Glides über den Kicker. An den Rails mischten die Jungs ganz vorne mit. Wir sahen Tricks wie: A-frame Gap Backlip to Backlip, 270 oder auch 360. Am Whale Slider gab es sogar Backflip and Frontflip off zu sehen.
Am Ende des Tages gab es keine Beschwerden und Proteste bei uns Judges, also hatten wir die Sache gut gemacht. Bei der Siegerehrung wurden die Rider reich mit Sachpreisen beschenkt und es war sehr schön zu sehen, wie sich die Leute freuten und ihren Emotionen freien Lauf ließen.
Im Anschluss gab es eine Europa Premiere vom neuen Statement 1.5 Movie. An dieser Stelle noch einmal einen großes Dankeschön an Pikestaff Studios, welches das Video vertraulich aus der Hand gegeben hat. Immerhin ist das Video bis heute noch nicht im Handel erhältlich, aus welchen Gründen auch immer.
Anschließend gab es Live Musik von einer heimischen Rockband! Alle gingen so richtig ab, es kam auch noch zu Gruppenspielen, Break Dance Battles, Men Striptease etc…
Für mich ging es dann direkt um 5 Uhr morgens weg von der Party ab ins Auto und Trond brachte mich zum Flugplatz. Wir fuhren dem Sonnenaufgang entgegen, jedoch konnte ich der starken Müdigkeit nicht standhalten. Die Autofahrt, sowie der Heimflug, fühlten sich für mich nur an wie zwei Minuten. 1min Augen zu einschlafen, 2 min Augen auf angekommen…
Danke an Trond,Tom, Espen, Daniel & Doro, Inga & Eiven, Martin & Thomas, und Merethe für die schöne Zeit und bis ein andermal!
All the best
Fetzy