Wow, ich bin begeistert von den vielen Rückmeldungen und Glückwünschen – vielen, vielen Dank! Es ist schön zu sehen, dass sich so viele Menschen mitfreuen. Ich selbst bin zu tiefst gerührt und überglücklich, vor allem da es kein leichter und kein kurzer Weg war.
Vor 18 Jahren, als die erste Cable Wakeboard Weltmeisterschaft statt fand und ich gerade mal 16 war, sah ich bereits, dass ich mit der Weltelite mithalten kann. Bei der zweiten WM in Australien (2003) erreichte ich bereits den 2. Platz. Beflügelt von diesem Gefühl wurde der Traum geboren, einmal Weltmeister zu werden.
Konsequent verfolgte ich dieses Ziel, auch wenn der Weg steinig war. So bin ich der einzige Wakeboarder weltweit der keine Mühen gescheut hat und bis jetzt an allen Weltmeisterschaften teil genommen hat. (siehe Auflistung unten)
Bei der Heimat-WM hatte ich sogar die Tricks für den Sieg in der Tasche, habe aber beim Finale vor 3.000 Fans dem Druck nicht stand gehalten und bin leider beim ersten Trick gestürzt. Dies war mein größte sportliche Enttäuschung und ich verfiel in eine wochenlanges Tief.
Bei der WM in Mexiko, führte ich bei den Qualifikationen mit Abstand, aber aufgrund eines Patzers im Finale war es wieder nur 1 Punkt, der mich vom Traum, Weltmeister zu werden trennte.
Ich habe gelernt, dass am Startdock bei einem WM Finale die Karten wieder neu gemischt werden und alles möglich ist! Das Gefühl und die Spannung sind etwas ganz Spezielles und hier den Focus zu behalten und eine Top Performance auf Knopfdruck abzuliefern ist nicht leicht.
Was mir hier extrem geholfen hat war die Wim Hof Methode. Ich bereitete mich die letzten vier Monate intensiv mit Eisbädern, kalten Duschen und Atemübungen auf den Moment am Startdock vor und ich war diesmal so locker, fokussiert und stark wie noch nie.
Man regeneriert nicht nur besser (hatte das erstmal null Muskelkater) sondern man lernt auch sein autonomes Nervensystem zu beeinflussen, in einer stressigen Situation ruhig zu bleiben und alle Vitalwerte normal zu halten.
Dann kommt noch dazu, dass meine liebe Frau vier Monate vorher zufällig über den Film „What the Health“ stolperte und beschloss, von da an nur mehr vegan für uns zu kochen (Mega lecker – da lass ich jeden Schweinsbraten stehen).
Und für mich macht es Sinn auf Fleisch, Eier und Milch zu verzichten. Man braucht kein tierisches Eiweiß oder hast du schon mal von jemanden gehört der krank wurde weil er Proteinmangel hatte?
Die armen Tiere haben die Proteine auch nur von den Pflanzen, die mit Hilfe der Photosynthese Proteine erzeugen können.
Als „Fleischfresser“ fehlen einem viel mehr die Mineralstoffe, Ballaststoffe und Vitamine. Der Körper ist permanent übersäuert und damit beschäftigt, Mineralstoffe aus den Organen, Haaren, Knochen und Co. zu entziehen um diese Übersäuerung abzupuffern und den Blut PH-Wert basisch zu halten. Dank der veganen Ernährung fühlt sich mein Körper sogar besser an als vor 10 Jahren. Mal schauen wie lange die Reise noch geht!
Bei dieser WM waren die Bedingungen für europäische Fahrer besonders schwer, da der Wettkampf in der Offseason statt fand. Trotz Minusgraden und Schnee bin ich 1-2 pro Woche aufs Wasser gegangen um zu trainieren und in Form zu bleiben. Was mir das Ganze stark erleichtert hat, ist dass wir nach Steyregg gezogen sind und ich jetzt nur mehr 4 Minuten zum See brauche.
Ich war sogar so verrückt und bin 3 Wochen vor der WM für nur 4 Tage nach Argentinien geflogen um mir meinen Lauf zusammen zu stellen, den ich dann später mental trainieren konnte. Die eigentliche WM hab mit einem nur 20 minütigen Training bestritten.
Im Nachhinein gesehen hab ich wirklich alles optimiert, was meiner Meinung nach möglich war
(Ernährung, Mental, Wohnsitz, Training) um mein Ziel zu erreichen – und es hat sich gelohnt! Ich bin noch immer total geflashed und endlos happy, dass sich mein Traum erfüllt hat!
Was nun?
Ein Ziel finalisieren das ich mir 2009 in den Kopf gesetzt habe. Ein besseres Judging (Schiedsrichter) System zu entwickeln. Ich hab es schon so oft am eigenen Leibe erlebt oder auch bei anderen gesehen, wie schlimm und unfair nicht nachvollziehbare Schiedsrichterentscheidungen sind. Dieses Leid möchte ich künftig Fahrern auf der ganzen Welt ersparen und dem Sport etwas zurück zu geben. Watch out for iJudge!
Wakeboarden hat mein Leben verändert. Ich hab dadurch soviel schöne Begegnungen erleben dürfen, wunderschöne und verschiedenste Orte gesehen, Freundschaften geknüpft und Eindrücke gesammelt. Auch habe ich darin meine Berufung gefunden und bin mit Leib und Seele Wakeboardcoach auf meiner eigenen Homebase. Ich freue mich auf alles, was mir diese Reise noch weiterhin beschert und auch darauf, das mit euch teilen zu dürfen.
From the Heart
Fetzy
Anbei noch ein paar schöne Worte von meinem Vater, dem ich sehr viel zu verdanken habe. Edwin hat mich immer so sein lassen wie ich bin, er hat mich unterstützt und gefördert. Danke Papsl!
Edwin Fetz:
GESCHAFFT 👍😍👏
ÖSTERREICH hat einen WELTMEISTER im WAKEBOARDEN.
„Schaue nicht, was dein Land für dich tun kann,
Sondern schaue, was DU für DEIN Land TUN kannst.“
John F. Kennedy
Ein großartiger Erfolg, auf den man stolz sein kann. Es ist schon etwas ganz Besonderes der BESTE der WELT in einer Disziplin zu sein.
Dieses Beispiel zeigt sehr schön, dass ERFOLG das ist, was ERFOLGt, wenn man:
1: Etwas tut, was einem GROSSEN SPASS macht.
2: Sich durch MISSERFOLGE nicht ENTMUTIGEN lässt.
( Daniel war schon 2 mal VIZE Weltmeister.)
3: Sich ein KLARES ZIEL setzt, an das man GLAUBEN kann und das man UNBEDINGT
erreichen möchte.
4: Der unbeugsame WILLE sein ZIEL erreichen zu WOLLEN und dafür immer etwas zu TUN.
Daniel hat nicht nur im Sommer. Sondern auch im Winter bei Eis und Schnee trainiert.
„Das Wort ICH WILL ist mächtig, sagtˋs einer leis und still,
die Sterne reisst´s vom Himmel, das kleine Wort ICH WILL.“
Johann Wolfgang Goethe
WM Auflistung:
2001 Duisburg – 6. Platz
2003 Australien – 2. Platz
2005 Budapest -11. Platz (das erste mal Open Men)
2006 Österreich – 8. Platz
2008 Russland – 7. Platz
2010 Neubrandenburg – 15. Platz
2012 Philippinen – 11. Platz
2014 Norwegen – 9. Platz
2016 Mexico – 2. Platz (das erstemal Masters 30+)
2019 Argentinien – 1. Platz
2019 // LT 1 Fernsehbericht Fetzy Weltmeister